30.04.2012
Holz schafft Authentizität im Tourismus
proHolz Tirol und der Holzcluster Salzburg luden zur Vortragsveranstaltung „Architektur für Gäste“
Going / Mit 160 Teilnehmern aus Hotellerie, Gastronomie, Architektur und Bauwirtschaft war der Kaisersaal im Stanglwirt am Mittwoch, 25. April 2012 bis auf den letzten Zentimeter belegt um den Vorträgen zu Tourismus, Architektur und Bauhandwerk zu folgen. Der Gast von heute und morgen möchte mehr Qualität und Kultur während seiner wenigen Erholungstage im Jahr erleben. Prof. Peter Zellmann vom Institut für Freizeit und Tourismusforschung in Wien prognostizierte dem Tourismus in Österreich Erfolgssteigerungen, wenn mehr auf die Bedürfnisse der Gäste eingegangen wird. Denn „ohne Gast kein Tourismus. Es ist ein Zusammenspiel aus Produzent und Konsument, die erst gemeinsam das perfekte Produkt schaffen.“
Personenbezogene Dienstleistung muss Standard sein
„Um dieses Ziel zu erreichen muss in der Tourismusbranche bereits in der Ausbildungsphase großer Wert auf die personenbezogene Dienstleistung gelegt werden.“ so Prof. Zellmann. Er geht sogar soweit, dass „ein Grundverständnis bereits im Volksschulalter geschult werden sollte, um sich dann fortlaufend bis hin zum Hochschulabschluss weiterzuentwickeln. So ist eine ideale Dienstleistung garantiert. Arbeitnehmer im Tourismusbereich müssen den Umgang mit Emotionen lernen, die vorhandene Umgebung mit den Augen des Gastes sehen und respektvolle Umgangsformen verinnerlichen.“, verdeutlicht Zellmann in seinem Vortrag. Bei der Urlaubsplanung sind schon lang nicht mehr nur ein günstiger Preis bei der Wahl des Urlaubsziels entscheidend, sondern vor allem auch die Gasfreundlichkeit, gutes Essen und eine gemütliche Atmosphäre. Um dem Gast eine authentische Atmosphäre zu bieten, ist die Verwendung von Holz nicht mehr wegzudenken. Gäste reisen mit einer bildlichen Vorstellung ihres Urlaubsortes an. Diese sollte vor Ort bestmöglich umgesetzt sein.
Gastieren mitten im Wald
Auf Authentizität kommt es auch im Arge Reitter- Holzbox Projekt an. Architekt Helmut Reitter stellte das in Kals (Osttirol) entstehende Chaletdorf „Gradonna Mountain Resort“ vor. Unter dem Credo des Architektur Professors Luigi Snozzi (Schweiz) „Jedes Bauen bedeutet Zerstörung, zerstöre mit Verstand“ wurde die optimale Lösung für ein außergewöhnliches Bauprojekt gefunden. Optisch ganz mit der Natur verwachsen, entstehen 41 Chalets in moderner Holzbauweise. Holz spielt eine große Rolle, die gewünschte Atmosphäre und die erneut betonte Authentizität zu schaffen. „Holz steht für ökologische und emotionale Qualität, es ist intelligent und übertrifft besonders in diesen Punkten den Betonbau. Noch dazu ist Bauen mit Holz schnell. Die effektive Bauzeit beträgt eine Woche für ein Chalet mit einer Fläche von 150 m².“, so Architekt Reitter.
USP’s schaffen Atmosphäre
Die Innenarchitektin Nicole Waltl-Piffer von W2 MANUFAKTUR in Leogang zeigte in ihrem Vortrag „Holz im Raum“, am Beispiel des Salzburger Hof, wie wichtig es ist besonders mit der Gestaltung des Innenraums eine optimale Gasterlebniskette zu kreieren. Ihre Aufgabe als Innenarchitektin und Künstlerin ist es, beim Gast Erinnerungswerte zu schaffen. Die Zufriedenheit des Gastes wird erst erreicht, wenn ihm mehr geboten wird als er erwartet. Infrastruktur, Wellnessbereich, 96 Gästezimmer und das Restaurant wurden von der M2 MANUFAKTUR neu konzipiert. „Es sollte etwas geschaffen werden, dass der Topographie der Umgebung entspricht. Wir haben hierbei auf kulturelle Innenarchitektur gesetzt und diese sind mittels sog. USP’s (unique selling proposition) im gesamten Haus wieder zu finden.“ so Nicole Waltl-Piffer. Holz ist auch in diesem Objekt der dominante Werkstoff. In Form von Inneneinrichtungsgegenständen aber auch beispielsweise als Zirbendecke wurden verschiedene Holzarten, aufgrund ihrer speziellen Charakteristika, verarbeitet. Durch bewusste Platzierung von traditionellen Elementen (z. B. sog. Zimmermannszeichen) und sogar das Einsetzen von punktuellen „Beduftungen“ im Raum, empfinden Konsumenten ihren Aufenthalt als Gesamterlebnis.
Auch für Stanglwirt-Hausherr Balthasar Hauser ist der Werkstoff Holz im Tourismus nicht wegzudenken. In seinem Eröffnungsinterview gab er viele Einblicke in das Konzept „Stanglwirt“. Bei den stetigen Vergrößerungen seines Areals, denkt er bereits an den Bau eines Apartmenthauses für seine Angestellten. „Wir haben 250 Mitarbeiter, denen wir eine entsprechende Unterkunft in der Nähe ihres Arbeitsplatzes bieten möchten. Im Bezug auf Kostenminimierung und geringe Bauzeiten, können wir uns durchaus einen mehrstöckigen Holzbau vorstellen. Es ist momentan ein großes Thema bei uns.“
Wir bitten Sie, bei der Verwendung der Bilder den Quellennachweis (Foto: proHolz Tirol) unbedingt zu verwenden.
Bildunterschriften:
Pressefoto_1 (v. l. Vorstandsvorsitzender proHolz Tirol LIM Ing. Hermann Wurm, Geschäftsführer TVB Tiroler Oberland Johannes Sarsteiner, Geschäftsführer TVB Wilder Kaiser MMag. Lukas Krösselhuber; Foto Mitte: ORF Tirol Moderator Christoph Rohrbacher, Bmstr. Alfred Waltl und Innendesignerin Nicole Waltl-Piffer W2 MANUFAKTUR; v. r. GF proHolz Tirol DI Rüdiger Lex, Mag. Herbert Lechner Holzcluster Salzburg, Architekt Helmut Reitter)
Pressefoto_2 (v. l. Vorstandsvorsitzender proHolz Tirol LIM Ing. Hermann Wurm, Stanglwirt Inhaber Balthasar Hauser, Architekt Helmut Reitter, ORF Tirol Moderator Christoph Rohrbacher und GF proHolz Tirol DI Rüdiger Lex)
Pressefoto_3 Vortragspublikum bestehend aus Hoteliers, Gastronomen, Architekten und Unternehmer der Bauwirtschaft