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Mehlbeere - Baum des Jahres 2025

Sonnenanbeterin

Die Mehlbeere, bekannt für ihre Anspruchslosigkeit, gedeiht auf sommerwarmen, trockenen Standorten – von sonnigen Hängen und kalkhaltigen Felslandschaften bis hin zu lichten Laubmischwäldern. Selbst in Höhenlagen von bis zu 1.500 Metern zeigt sie ihre Widerstandskraft. Ihr Wuchs variiert je nach Standort: Während sie in günstigen Lagen bis zu 15 Meter hoch werden kann, bildet sie in subalpinen Regionen oft niedrigere Formen aus, die nur wenige Meter Höhe erreichen.

Karriere als Stadtbaum

Dank ihrer hohen Trockenheitstoleranz wird sie als idealer Zukunftsbaum für Städte und Alleen geschätzt. Sie trotzt nicht nur großer Hitze, sondern zeigt sich auch erstaunlich resistent gegenüber Schädlingen. Diese Robustheit macht sie zu einer wertvollen Wahl für urbane Lebensräume, in denen der Klimawandel zunehmend Herausforderungen schafft.

Bienenweide und Vogelfutter

Auch für die Biodiversität ist die Mehlbeere von großer Bedeutung. Ab Mitte März bis in den Mai hinein öffnen sich ihre großen, behaarten Knospen und entfalten sich zu cremeweißen Blüten, die reich an Nektar und Pollen sind. Diese Blüten dienen als wichtige Nahrungsquelle für Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und Schwebfliegen. Ab dem Spätsommer schmückt sich die Mehlbeere mit leuchtend orangeroten, kugeligen Früchten, die ein Festmahl für zahlreiche Vogelarten wie Amseln und Singdrosseln darstellen. Auch Kleinsäuger wie Mäuse sowie größere Tiere wie Wildschweine schätzen diese vitaminreichen Beeren. Für den Menschen hingegen sind die Früchte nur gekocht genießbar und schmecken dabei eher mehlig – ein Umstand, der vermutlich den Namen „Mehlbeere“ erklärt. In Notzeiten wurden sie daher genutzt, um Mehl für Brot zu strecken. Heute lassen sie sich zu Marmelade oder Kompott verarbeiten und finden auch in der Schnapsbrennerei Verwendung.

Harte Fakten

Das Holz der Mehlbeere gehört zu den härtesten in Europa, ist sehr fest, zäh und gut zu bearbeiten. Es zeichnet sich durch eine helle Farbe aus, die durch Dämpfen einen warmen, hellbraunen bis rosa Farbton annimmt – ähnlich dem Holz der Birne. Aufgrund seiner außerordentlichen Härte wurde das Holz der Mehlbeere früher vielseitig eingesetzt: für Zahnräder, Messinstrumente, Fassdauben, Werkzeugstiele oder Besteck. Auch Kegelfiguren und Kugeln wurden aus diesem robusten Holz gefertigt.

Quellen: Österreichische Naturparke (naturparke.at), Waldwissen (waldwissen.net), Robin Wood (robinwood.de), Foto: ©Dr. Michael Grabner