Bilder: Markus Huber-Danzl
Bezirkskrankenhaus setzt auf Holzbau
Im Rahmen des EU-Projekts Build-in-Wood organisierte proHolz Tirol Ende Juni eine Besichtigung der Baustelle des bislang ersten großvolumigen Holzbaus des Bezirkskrankenhaus Schwaz. Dieser Bau speichert durch seinen hohen Holzanteil langfristig rund 500 Tonnen CO2.
Derzeit setzt sich proHolz Tirol intensiv mit den Möglichkeiten des großvolumigen Holzbaus im Rahmen der zwei internationalen EU-Projekte Build-in-Wood (Horizon 2020) und BIGWOOD (Interreg Italien-Österreich) auseinander. Fakt ist: Mehr Holzbau kommt den aktuellen globalen Klimazielen sehr entgegen.
Um den rund 40 Teilnehmern aus Architektur, Planung, Ausbildung, Produktion und Ausführung sowie Vertretern von Bauträgern und politischen Mandataren den Holzbauprozess an einem realen mehrgeschossigen Beispiel vorzustellen, organisierte proHolz Tirol eine Führung durch die Baustelle des fünfgeschossigen Anbaus am lokalen Krankenhaus in Schwaz. Die Exkursionsteilnehmer wurden von proHolz Tirol-Vorsitzendem Manfred Saurer und Geschäftsführer Rüdiger Lex mit einführenden Worten zu den akuellen Holzbaugeschehnissen begrüßt. Simon Holzknecht, Clustermanager von proHolz Tirol, und Thomas Zangerl, Projektverantwortlicher für die begleitende Kontrolle durch die tirol kliniken, moderierten die Veranstaltung unter Einbeziehung der ausführenden Experten. „Es freut uns natürlich sehr, dass sich so viele Fachleute für unser Bauprojekt interessieren“, ergänzte Andreas Hoppichler, Geschäftsführer des BKH Schwaz.
Das großvolumige Projekt „Mehrzweckgebäude BKH Schwaz“ vereint die positiven Aspekte des natürlichen Baustoffes Holz und zeigt beispielhaft, wie man nachhaltiges Bauen erfolgreich umsetzen kann. „Das fünfstöckige Gebäude wird zum Großteil in Massivholzbauweise realisiert und bietet den künftigen Nutzern ein gesundes Raumklima“, führt der Projektverantwortliche Thomas Zangerl aus. Dementsprechend sei von Seiten des Krankenhauspersonals bereits große Nachfrage nach Dienstzimmern im neuen Holzbau-Trakt angemeldet worden. Gleichzeitig betonte er die herausfordernde Diskussion, die notwendig war, um die Bauherren vom aus deren Sicht „Wagnis Holzbau“ zu überzeugen. Bei diesem Projekt wird der Baustoff Holz nicht nur für die Konstruktion des Gebäudes verwendet, sondern auch im Innenbereich – zum Teil sichtbar – im Decken- und Wandbereich eingesetzt. Für den Neubau des Mehrzweckgebäudes BKH Schwaz wurden ca. 480 Kubikmeter Brettsperrholz verbaut. Diese Menge wächst innerhalb von ca. 8 Minuten in Österreichs Wäldern nach und speichert nahezu 500 Tonnen CO2. Die Projektverantwortlichen, Bauherren und Eigentümer sind nun jedenfalls vollends begeistert, angesichts des raschen Baufortschritts und der hohen Ausführungsqualität. Die Erwartungen an die künftige Nutzungsqualität sind dementsprechend hoch.
Bei der ausgiebigen Besichtigung in Kleingruppen konnten die Teilnehmer einen intensiven fachlichen Austausch über die Chancen und Herausforderungen des mehrgeschossigen Holzwohnbaus führen. „Die Potentiale hierfür sind enorm und vor allem in Tirol, wo der Rohstoff in ausreichender Menge vor der Haustür wächst, ist es logisch, mehr Holz in ökologischen und nachhaltigen Gebäuden zu verbauen“, so proHolz Tirol-Vorsitzender Manfred Saurer.
Bilder ©Markus Huber-Danzl
Bild 1: (v.l.) proHolz Tirol-Geschäftsführer Rüdiger Lex und Vorstandsvorsitzender Manred Saurer mit Andreas Hoppichler, Geschäftsführer des BKH Schwaz bei der Begrüßung und Eröffnung der Baustellenbesichtigung.