Earth Overshoot Day am 29. Juli
Der Earth Overshoot Day (Welterschöpfungstag) ist jener Tag, an dem die Menschheit alle Ressourcen aufgebraucht hat, die der Planet in einem Jahr regenerieren kann. Heuer hat Österreich „seinen Erschöpfungstag“ bereits am 7. April erreicht, weltweit ist es der 29. Juli.
Das geht aus den ökologischen Fußabdrucksrechnungen hervor, die von Global Footprint Network veröffentlicht wurden. Eine Verschiebung des Datums ist möglich, wenn der Ressourcenverbrauch langfristig reduziert und unter anderem CO2 durch Aufforstung und langfristige Holzverwendung, wie zum Beispiel im Bauwesen, gebunden wird.
Das Modell der Nachhaltigkeit hat sich in der heimischen Forstwirtschaft bewährt. Österreichs Wälder werden durch eines der strengsten Forstgesetze weltweit geschützt. „Nachhaltigkeit ist eine Erfindung der Forst- und Holzwirtschaft. Denn es gilt, nicht mehr Holz zu entnehmen, wie nachwächst“, betont Manfred Saurer, Vorstandsvorsitzender von proHolz Tirol. Der Nachhaltigkeitstrend, gepaart mit der hohen Nachfrage nach Wohnraum im urbanen Raum, bietet eine große Chance dafür, Holz als zukunftsweisendes Material am Markt weiter zu etablieren. Im Zuge des Green Deals der EU, der Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent machen soll, wird die Verwendung von erneuerbaren Rohstoffen im Bausektor unabdingbar werden. „Der Bausektor ist für 40 Prozent der direkten und indirekten CO2-Emissionen verantwortlich. Die Verwendung von Holz, besonders für langlebige Zwecke, wie im Baubereich, leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele,“ führt Saurer weiter aus.
Gibt es genügend Holz?
Ja, denn: Die derzeitige kolportierte „Holz-Knappheit“, die eigentlich eine generelle Roh- und Baustoffknappheit ist, hat viele Gründe und ist im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie zu sehen. Sprunghaft ansteigende Preise und Lieferengpässe aufgrund einer enormen globalen Nachfrage kannte man in der Branche in dieser Form bisher nicht. Rüdiger Lex, Geschäftsführer von proHolz Tirol: „Tatsächlich könnte auch in Tirol noch deutlich mehr des jährlichen Holz-Zuwachses genutzt werden. Vor unseren Haustüren, in den Wäldern, liegt also noch unheimliches Potential.“ Eine niemals versiegende Rohstoffquelle, wenn sie, wie bei uns, nachhaltig genutzt wird: 30 Millionen Kubikmeter Holz wachsen jährlich in den österreichischen Wäldern nach, aber nur rund 26 Millionen Kubikmeter werden tatsächlich geerntet. Der Rest verbleibt im Wald und vergrößert stetig den Holzvorrat. Die Waldfläche Österreichs wächst jedes Jahr um rund 4.700 Fußballfelder!
Fazit: Holz nützen heißt Klima schützen!
Bild: @proHolz Tirol
BU: In Österreichs Wäldern wächst pro Sekunde 1 Kubikmeter Holz und damit alle 40 Sekunden die Holzmenge für ein komplettes Einfamilienhaus in Holzbauweise. Täglich ist dies eine Holzmenge für 2.160 Häuser.