Integrale Planung – eine Teamleistung!
Erneut organisierte proHolz Tirol zum Jahresbeginn einen höchst inspirierenden Programmteil zur 54. Bildungswoche der österreichischen Holzbau- und Zimmermeister in Alpbach. Der Abend zum Thema „Best of Holzbau - Integrale Planung für nachhaltige Architektur“ sorgte für reges Interesse.
Über 200 Expert*innen aus dem Bauwesen und am Holzbau Interessierte fanden sich zum Vortrag und anschließendem Netzwerken im Congress Centrum Alpbach ein. Die proHolz-Verantwortlichen Manfred Saurer und Rüdiger Lex unterstrichen in ihren Eingangsstatements und Grußworten nachdrücklich die Chancen und Möglichkeiten für den modernen Holzbau. Gerade durch integrale Planung und Building Information Modeling, kurz BIM, ergeben sich neue Perspektiven. BIM ist eine digitale Methode zur Planung, Erstellung und Verwaltung von Bauprojekten, die eine zentrale Rolle im Bauwesen spielt, wobei der Holzbau schon allein aufgrund der Vorfertigungsmöglichkeiten die Nase vorne hat. „Durch die Nutzung eines zentralen 3D-Modells, das alle relevanten Informationen wie Architektur, Tragwerksplanung, Haustechnik und Energieeffizienz umfasst, ermöglicht BIM eine effizientere, präzisere und nachhaltigere Umsetzung von Bauvorhaben.“, so proHolz-Vorstand Manfred Saurer.
Die diesjährigen Vortragenden DI Gerhard Oberrauch und DI Stefan Demetz, beide führende Mitarbeiter von ATP architekten ingenieure, begeisterten an diesem Abend mit herausragenden Holzbauprojekten. ATP architekten ingenieure wurde 1951 in Innsbruck gegründet und hat sich von einem regionalen Architekturbüro zu einem der führenden interdisziplinären Planungsunternehmen in Europa mit über 1.500 Mitarbeiter*innen an 14 Standorten entwickelt und vereint Architektur, Ingenieurwesen sowie Nachhaltigkeitsplanung.
Gerhard Oberrauch erläuterte die Vorteile der integralen Planung am Beispiel eines großen Hallenprojekts des Hartmetallherstellers CERATIZIT in Reutte. ATP wurde mit der gesamten Planung dieses modernen Produktionsstandortes beauftragt.
Das 380.000 Kubikmeter umfassende Holzgebäude fügt sich gut in die alpine Landschaft ein. Eine Herausforderung, nicht zuletzt für die Tragwerksplanung, stellte die stützenfreie Produktionshalle dar. Mit einem präzise vorgefertigten und ästhetisch beeindruckenden Holzfachwerk wurde diese Aufgabenstellung in Zusammenarbeit von ATP und dem lokal ansässigen Holzbaubetrieb Saurer gelöst. Neben diesem Vorzeigeprojekt wurde auch auf ein weiteres Innovationsprojekt, das ATP für den Handl Gastro Service in Pians geplant und umgesetzt hat, detailliert eingegangen. Dort kam ein neues Deckensystem für Massivholzdecken ohne Unterzüge erstmals zum Einsatz. Bei diesem Projekt ist besonders auch Know-How vom Arbeitsbereich Holzbau an der Universität Innsbruck eingeflossen. Mit weiteren interessanten Projekten in Holzbauweise bewiesen die beiden Referenten, dass sie mit der Planung von nachhaltigen Holzgebäuden die Welt ein Stück klimafitter machen wollen, denn Holz ist ein effizienter Kohlenstoffspeicher.
Das mit großer Aufmerksamkeit lauschende Publikum wurde im Anschluss an die Veranstaltung zum Netzwerken eingeladen. Es wurde noch lange angeregt diskutiert.
Bilder: © proHolz Tirol
Bild 1: v.l.: proHolz-Vorstand Manfred Saurer, Stefan Demetz, Gerhard Oberrauch (beide ATP) und proHolz-Geschäftsführer Rüdiger Lex
Bild 2: v.l.: proHolz-Geschäftsführer Rüdiger Lex, Bundesinnungsmeister Simon Kathrein und proHolz-Ehrenvorsitzender Karl Schafferer
Bild 3: v.l.: proHolz-Vorstand Manfred Saurer, Fritz Consulting Geschäftsführer Stephan Fritz und Stefan Demetz, ATP
Bild 4: gut besuchter Saal im Congress Centrum Alpbach