Am Mittwoch, den 22. Februar fand in Innsbruck, im Festsaal der Wirtschaftskammer Tirol, ein Vortrag mit dem Thema „Mehrgeschossiger Wohnbau – Wann kommt endlich mehr davon?“ statt. proHolz Tirol lud vier Vortragende aus den Bereichen Planung, Ausführung und Forschung ein, um ihre Themen den insgesamt 150 Teilnehmer*innen näher zu bringen.

Zuerst präsentierte Philipp Zingerle, Holzbaufachberater bei proHolz Tirol, mit dem Thema: „Holzwohnbau für alle: Planungstools aus dem Interreg-Projekt BIGWOOD“, wirtschaftliche und robuste Lösungen für den Bau mehrstöckiger Wohnhäuser. Anhand eines detaillierten Modells stellte er anschaulich vor, in welcher Herangehensweise hier zukunftsträchtig und nachhaltig agiert werden sollte, und ermöglichte den Zusehern dadurch einen illustrativen Einblick in das derzeit „potenziell Umsetzbare“, ohne jedoch auf praktische, bereits realisierte Beispiele zu verzichten. 

Anne Nyfeller, Architektin beim Planungsbüro Pirmin Jung Schweiz AG, erläuterte anhand des für den Holzbau wegweisenden und gerade erst fertiggestellten „Haus des Holzes“ in Sursee/Schweiz die design-technischen Möglichkeiten. Planungstools, die Förderung von Teamfähigkeit und auch die generelle Herangehensweise an die Vision eines für sowohl Dienstleistungen als auch für Wohnungen geeigneten Gebäudes wurden anschaulich dargestellt.

René Knapp, Projektleiter bei Rhomberg Bau GmbH/Bregenz, zeigte in seinem Vortrag auf, wie schnell und effizient die Errichtung eines siebenstöckigen Bürogebäudes mit vorgefertigten Gebäudeteilen möglich ist. Am Konstruktionssystem des „Bärehus“ in Feldkirch wird dargestellt, wie durch eine exakte Planung die vorgefertigten Bauteile von wenigen Fachkräften auf der Baustelle einfach und zügig zusammengefügt werden können - dieser Umstand fördert besonders die regionale Umsetzbarkeit dieser Bauweise, ohne auf internationale Akteure mit dem nötigen Know-how angewiesen zu sein.

Der letzte Beitrag in der Reihe wurde von Andreas Flora, Professor an der Universität Innsbruck und Thomas Thaler, Architekt bei SPhii architectural collaboration, gehalten. Im Vordergrund standen hierbei das als Studentenwettbewerb konzipierte Projekt „lift-up“, welches sich mit der Aufstockung bereits existierender Baumasse mit Holzbauelementen im urbanen Raum beschäftigte. Die von Studenten erarbeiteten Designs wurden hierbei in mehreren Aspekten analysiert.  Der Abend fand einen würdigen Ausklang in einer regen und interessanten Podiumsdiskussion.