Holzcluster
Inno4wood - mit Holz in die Zukunft
Projektstart von „Inno4wood“
Der Verein proHolz Tirol, die Universität Innsbruck, die Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern und das Holzforum Allgäu haben sich für das Projekt „Inno4wood“ zusammengeschlossen, um gezielt grenzübergreifend Innovationen in der Forst- und Holzbranche zu fördern. Angelegt auf drei Jahre, mit einem Projektvolumen von fast €900.000,-, bietet das Interreg-Förderprogramm der Europäischen Union die finanziellen Rahmenbedingungen für diese Zusammenarbeit.
Grenzüberschreitendes Ziel von Inno4wood ist es, Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Forst-Holz einen Zugang zu Know-how, F&E Ergebnissen und einschlägigen Kompetenzzentren zu erleichtern und damit deren Innovationsleistung zu stärken. Forst-, Säge-, Holzbau- und Tischlereiunternehmen könnten regional vielfach noch enger zusammenarbeiten. Was vor allem fehlt, ist ein gezielter sowie auch grenzübergreifender Wissensaustausch, das Aufzeigen von verfügbaren Angeboten im Bereich Forschung und Entwicklung sowie von konkreten Chancen, die eine verstärkte Innovationstätigkeit mit sich bringen. Um die regionalen Unternehmen dahingehend zu erreichen, werden sogenannte „Holzbotschafter für Innovation und Technologie“ als konkrete Ansprechpartner für die Unternehmen eingesetzt bzw. auch das Angebot der am Projekt beteiligten Organisationen dahingehend ausgeweitet.
Eines der Kernziele dieses Projekts liegt also darin, die Hemmschwelle von Wirtschaftsbetrieben hin zu Forschungseinrichtungen abzubauen. Es gilt mögliche Denkhürden oder auch ein simples 'Nichtvoneinanderwissen' aus dem Weg zu räumen. Dies wird unter anderem durch Veranstaltungen für spezifische Zielgruppen im Rahmen einer grenzüberschreitenden Plattform für Innovation und Qualifizierung (IQ-Holz) geschehen. Die Projektpartner werden den Projektzeitraum auch dafür nutzen, um Firmen in konkreten Entwicklungsprozessen unterstützend zur Seite zu stehen.
„Wir möchten im Laufe von Inno4wood Unternehmer, Architekten, politische Entscheidungsträger, Handwerker und sonstige Stakeholder des modernen Holzeinsatzes vor den Vorhang holen und anhand von „good practice“ Beispielen aufzeigen, wie Innovation rund ums Holz gelebt werden kann“, beschreibt Mag. Eva Moser, Projektleiterin bei proHolz Tirol, eines der Ziele des Projekts.
Darüber hinaus sollen die zahlreichen Forschungseinrichtungen in Tirol, Bayern und des erweiterten Einzugsgebiets präsentiert, positioniert und verstärkt genutzt werden. Dabei wird in Tirol speziell die Forschungs- und Bildungswerkstatt „Tirolignum“ in Absam ins Zentrum gerückt. Das Tirolignum und die Labors an der Universität Innsbruck bieten hervorragende Voraussetzungen. Am Arbeitsbereich Holzbau an der Universität Innsbruck arbeitet man bereits jetzt an zahlreichen interessanten Projekten.
„Die Forschungspalette reicht von neuen Verbindungsmitteln bis hin zu vorgefertigten Fassadensystemen. Diese große Bandbreite soll nun durch Inno4wood stärker nach außen getragen werden um damit bei mehr UnternehmerInnen die Lust am Innovationsprozess zu wecken und in Folge weitere Produktentwicklungen zu initiieren“, so Ass.-Prof. Dr. Anton Kraler.
Innovation – das große Wort – die große Unbekannte
Jeder spricht von Innovation. Gleichzeitig wird darunter häufig sehr Unterschiedliches verstanden. Grundsätzlich gilt: bei einer Erfindung oder einer bloßen Idee handelt es sich noch um keine Innovation. Erst wenn diese am Markt erfolgreich ist, wird von einer Innovation gesprochen. Dabei kann diese im Bereich neuer Produkte, Geschäftsmodelle oder auch Serviceleistungen und interner Prozesse angesiedelt sein. Mit entscheidend ist dabei aber immer ganz sicher die Bereitschaft, sich als FirmenchefIn außerhalb des Tagesgeschäfts mit der Zukunft bzw. dem laufenden Wandel, primär getrieben durch Technologie und Globalisierung, auseinandersetzen zu wollen.
Ein erster Schritt in Richtung einer gelebten Innovationskultur im Unternehmen kann daher auch manchmal einfach nur sein, Vertrauen in seine Mitarbeiter zu zeigen, einen Schritt beiseite zu treten und sich die Zeit zu nehmen, neue Ideen und andere Gedanken zuzulassen. Unternehmer sind sich ihrer eigenen „Innovationskraft“ oft gar nicht bewusst. Im klassischen Handwerk wird die eigene Leistung selten an die große Glocke gehängt. Was anderorts als Innovation gefeiert wird, mag für manchen schon seit Jahren eine Selbstverständlichkeit sein.
Somit ist es auch ein Anliegen, das überstrapazierte Wort “Innovation” etwas zu entzaubern und anhand von echten Beispielen in den unternehmerischen Alltag zu holen bzw. auch die „Lust“ an einem Mehr an Innovation zu wecken.
Diese „echten Beispiele“ werden am Ende der Projektlaufzeit im Rahmen
einer Innovationspreisverleihung in die Öffentlichkeit getragen.
Zahlen, Daten, Fakten
Zusätzlich zur überregionalen Vernetzung von F&E Wissen zu Forst- und Holzthemen über die Ländergrenzen hinaus, beinhaltet Inno4wood die Durchführung von brancheninternen Erhebungen. So soll beispielsweise die Chance genutzt werden, Unternehmerbefragungen durchzuführen, regionale Daten zu sammeln und diese den Akteuren zugänglich zu machen.
Eigens eingesetzte Holzbotschafter kümmern sich dazu auf beiden Seiten der Grenze um die Vermittlung und den Austausch sowie um die Zusammenführung der Wertschöpfungskette.
Zum Projektstart auch ein schöner Artikel im Allgäu Aternativ Magazin ab Seite 49